Waldorfpädagogik

Die pädagogischen Impulse der Waldorf-Pädagogik basieren auf der geisteswissenschaftlichen Menschenkunde (Anthroposophie) von Rudolf Steiner (1861-1924). Leitgedanke für die pädagogische Arbeit ist die gesunde und individuelle Entwicklung der SchülerInnen, die Erziehung zu Respekt vor der Würde des Menschen und die Wertschätzung menschlicher und kultureller Vielfalt.

Die Schüler einer Altersstufe werden in Klassenverbänden unterrichtet. Methodik und Didaktik orientieren sich an der von Altersstufe zu Altersstufe fortschreitenden Entwicklung. Die muttersprachlichen und sachbezogenen Fachbereiche werden im sog. Hauptunterricht in Epochen unterrichtet. Da die kontinuierliche Beziehung zwischen Schüler und Lehrer wichtiger Bestandteil der Erziehung ist, werden die Klassen 1 bis 8 durchgehend von je einem Klassenlehrer geführt. In der Oberstufe sind KlassenbetreuerInnen für die Klassenführung verantwortlich. Der Lehrplan der ersten Waldorfschule ist auch heute Grundlage des Unterrichts. Die Kollegien der Schulen und die einzelnen Lehrer sind allerdings dafür verantwortlich, Unterricht und Schulalltag den Anforderungen der Zeit angemessen und zum Wohle der SchülerInnen zu gestalten.

In Waldorfschulen ist die Zusammenarbeit mit Eltern wichtig. Sie wird in individuellen Gesprächen, auf Elternabenden, in der Elternvertretung, bei pädagogischen Projekten und der Festgestaltung, in der Schulorganisation etc. gepflegt.

Die erste Waldorf-Schule wurde 1919 in Stuttgart als Betriebsschule der Waldorf-Astoria-Werke von Rudolf Steiner gegründet. Inzwischen sind die Waldorfschulen Bestandteil des öffentlichen Bildungswesens. Vertreten durch den Bund der Freien Waldorfschulen treten sie für Freiheit und Vielfalt im Bildungswesen ein.

Dachverband
Die deutschen Waldorfschulen haben sich im "Bund der Freien Waldorfschulen e.V." mit dem Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen. Der Bund vertritt die Interessen der Waldorfschulen und übernimmt gemeinsame Aufgaben, greift als föderative Vereinigung jedoch nicht in die Autonomie der einzelnen Schulen ein.